Umweltverträglicher Wassersport – Stand up Paddling

Ein nachhaltiges SUP Board – Gibts so etwas? Das Thema Umweltschutz zieht sich mittlerweile durch viele Bereiche unseres Alltags und ist nun auch im Stand up Paddling angekommen. Die Frage ob Stand up Paddling nachhaltig, umweltfreundlich und ökologisch sein kann, stellt sich auf vielen Ebenen. Wassersport – allem voran Stand Up Paddling – erfreut sich immer größerer Beliebtheit und ist zu einer Trendsportart geworden. Kein Wunder, denn der Sport verbindet körperliche Aktivität und Genießen purer Natur. Wie wichtig es ist, sich draußen umweltverträglich zu bewegen ist die eine Seite. Jedoch ist auch die Herstellung und Entsorgung herkömmlicher Boards gar nicht so umweltfreundlich. Ein junges Forscherteam um Chris am Fraunhofer Institut für Holzforschung WKI in Braunschweig will dieses Problem lösen und ein 100% ökologisches ecoSUP entwickeln.

Das nachhaltige eco SUP besteht zu 100% aus nachwachsenden Rohstoffen.

In der Regel werden SUPs aus erdölbasierten Kunststoffen hergestellt. Aufblasbare Boards bestehen meist aus Polyvinylchlorid und Hardboards im Kern aus Polystyrol oder Polyurethan, ummantelt von einer Schicht aus Epoxid- oder Polyesterharz. Alle Bestandteile des ecoSUP sollen hingegen aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen und so den ökologischen Fußabdruck schon beim Kauf eines SUP Boards minimieren.

Für den Kern wollen die Forschenden Balsaholz aus Rotorblättern von Windenergieanlagen verwenden. Diese fallen nach ihrem Lebenszyklus als Abfall an und werden meist verbrannt. Für den Rohstoff Balsaholz wird so ein neuer Verwertungskreislauf geschaffen, was somit unseren ökologischen Fußabdruck reduziert. Wer nähere Infos zum Recycling von Rotorblättern möchte, dem empfehlen wir dazu die aktuelle Doku auf ARTE.

Das Balsaholz wird mit einem ausgeklügelten Verfahren zu einem Holzschaum verarbeitet, der allein durch die Bindekräfte der Holzbestandteile hält, also ohne künstliche Klebstoffe auskommt. Die Hülle soll aus 100% natürlichem Biopolymer bestehen, welche mit Flachsfasern verstärkt wird. Diese stellen auf Grund ihres geringen Gewichts und hervorragenden mechanischen Eigenschaften eine umweltfreundliche Alternative zu Glasfasern dar.

Fokus liegt zunächst auf SUP Hardboards

Der Fokus liegt zunächst auf Hardboards, weil das Material hier bereits verschiedensten Einflüssen, wie Feuchte, Salzwasser, UV-Strahlung sowie mechanischer Beanspruchung ausgesetzt wird. Das entwickelte Leichtbaumaterial könnte in Zukunft aber auch für andere Wassersport-Boards wie zum Beispiel Surfund Kiteboards oder Ähnliches verwendet werden. Die Vision der Forschenden geht aber noch weiter: die Technologie könnte beim Bootsbau (z. B. Kabinentrennwände, Rumpf), Bauwesen oder im Mobilitätssektor (z. B. Bahn-, Automobilbranche) zum Einsatz kommen.

Die Vision: Die Kunststoffbranche zum Umdenken bewegen mit einem nachhaltigen SUP

Leichtbau gilt aufgrund maximaler Gewichtseinsparung zwar als Zukunftstechnologie greift aber meistens auf fossile Ressourcen zurück. Wenn es dem Projekt gelingt Leichtbaumaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen zu entwickeln, können nicht nur für die oben genannten Branchen, sondern für viele weitere Industriezweige neue Perspektiven geschaffen werden, um unseren Alltag umweltverträglicher zu machen.

ecoSUP Crowdfunding

Start der Crowdfunding-Kampagne für ecoSUP

Um das Vorhaben bekannter zu machen und zu beschleunigen, hat das Projektteam um Chris eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen. Crowdfunding soll helfen, Materialien und Spezialwerkzeug für einen Prototypen zu finanzieren. Es gilt das Alles-oder-nichts-Prinzip: das Projektteam erhält die Fundingsumme erst, wenn das Fundingziel von 14.000 € erreicht ist. Unterstützt werden kann dieses Projekt mit einem Beitrag zur Crowdfunding-Kampagne auf:

www.startnext.com/ecosup

Insgesamt eine tolle Idee! Wir wünschen dem Projektteam viel Erfolg und freuen uns, dass von nun an auch innovative, ökologische Ideen den SUP Sport weiter voranbringen. Mal schauen, vielleicht können wir schon bald ein umweltfreundliches SUP Board testen, welches komplett ohne Kunststoff auskommt!

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